Mit dem Fokus auf „Elektronische Patientenakten“ greifen die Veranstalter ein bundesweit relevantes und derzeit stark diskutiertes Thema auf. In den vergangenen Jahren haben sich in Deutschland verschiedene Ansätze für einrichtungsübergreifende Patientenakten entwickelt - viele davon aus der Versorgung heraus. Die Entwicklungen erfolgten zumeist durch
- Industrieunternehmen als eigenes kommerzielles Produkt,
- oder im Auftrag von Krankenkassen,
- oder im Auftrag von Leistungserbringerinitiativen wie dem EFA-Verein,
- oder durch Forschungs- /Hochschulinstitutionen im Rahmen von zumeist staatlich geförderten F&E-Projekten.
Damit sammelten sie vielfältige Erfahrungen und leisteten Pionierarbeit für das zentrale Thema der Telematikinfrastruktur: eine elektronische Patientenakte (ePA) gemäß § 291a SGB V. Diese wird derzeit von der gematik spezifiziert und soll spätestens 2021 durch die Krankenkassen angeboten werden.
Der Fachkongress „eHealth.NRW“ führt die Diskussionen zu der Einführung elektronischer Patientenakten konsequent fort. Die Veranstaltung beleuchtet sowohl die Perspektiven hochkarätiger Akteure des digitalen Gesundheitswesens, wie beispielsweise Christian Klose, Abteilung Digitalisierung im Bundesministerium für Gesundheit, und Andreas Westerfellhaus, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Pflegebevollmächtigter des Bundes, als auch die Anforderungen der Anwender an die Umsetzung der Elektronischen Patientenakten. In einem vielfältigen Programmablauf sollen gezielt auch innovative Entwicklungen aus Nordrhein-Westfalen kommuniziert werden.
„Die Zukunft des digitalen Gesundheitswesens können wir nur dann effektiv mitgestalten, wenn die Voraussetzungen für sektorübergreifende Aktensysteme geschaffen werden. Der diesjährige Fachkongress „eHealth.NRW“ setzt an dieser Notwendigkeit an und zeigt richtungsweisende Lösungswege auf, denn es ist von großer Wichtigkeit, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen – insbesondere bei den Entscheidern im Gesundheitswesen,“ so Dr. phil. Michael Schwarzenau, Aufsichtsratsvorsitzender der ZTG GmbH, Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Münster.
In vier moderierten Diskussionsrunden geben namhafte Gäste aus Politik, Forschung, Verbänden und Industrie als auch Anwender sowie und Leistungserbringer ihre Einschätzung zur aktuellen Situation und diskutieren zukunftsfähige Entwicklungen und Anwendungen für ein zukunftsfähiges digitales Gesundheitswesen. Aktuelle Projekte aus dem auf GMK-Beschluss gegründeten „Forum Elektronische Patientenakten“ (ePA-Forum) präsentieren vor Ort ihre Ziele, Perspektiven und (Teil-)Ergebnisse im Rahmen einer begleitenden Poster-Ausstellung.
ZTG-Geschäftsführer Rainer Beckers bekräftigt: „Wenn wir die Anforderungen an elektronische Patientenakten wegführend umsetzen wollen, muss sich eine neue Gesetzgebung etablieren, um Wege zu ebnen. Der Widerspruch zwischen der Datenhoheit des Patienten mit dem Anspruch des Arztes auf eine vollständige und verbindliche Dokumentation muss gelöst werden.“