SLEEP WELL setzt auf den Einsatz von Telemedizin. Lange Wartezeiten für Diagnostik und Therapieeinleitung sollen sich reduzieren und die Therapienachsorge optimiert werden. Die OSA ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, die durch eine Verengung des Rachenraums im Schlaf entsteht und sich durch starkes Schnarchen sowie Atemaussetzer kennzeichnet. Die dadurch ausgelöste körperliche Stressreaktion führt kurzfristig zu einem nicht-erholsamen Schlaf und kann langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern erhöhen. In Deutschland leiden geschätzt über 10 Millionen Menschen an einer OSA. Allerdings gibt es nur begrenzte Kapazitäten zur Diagnose. Betroffene müssen oft mehrere Monate auf einen Untersuchungstermin in einem Schlaflabor warten.
„Telemedizin wird für die Versorgung immer relevanter“, erklärt Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Leiter von SLEEP WELL und Facharzt für Innere Medizin/ Kardiologie/Schlafmedizin und Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin der Ruhrlandklinik Essen. „Bei SLEEP WELL möchten wir mit Telemedizin sowohl den Weg zur Diagnostik verbessern als auch die Therapietreue erhöhen. Über ein schlafmedizinisch besetztes Telemedizinboard leiten wir unsere Patienten in ein ambulantes oder stationäres Schlaflabor zur Diagnosebestätigung bzw. Einleitung einer nächtlichen Überdrucktherapie. Darüber hinaus setzen wir Telemonitoring während einer Therapie ein, um Probleme frühzeitiger zu erkennen.“
Im Oktober 2021 ist SLEEP WELL gestartet und soll im September 2025 enden. Das Projekt ist in die ärztlichen Versorgungsstrukturen des Bundeslands Nordrhein-Westfalen eingebunden und wird durch den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Zum Projekt: https://www.sleep-well.de/
Das Projekt wird mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01NVF20020 gefördert.