ZTGLeere Floskeln oder tatsächlich der digitale Aufbruch? Zuletzt wandte sich die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) in ihrem Positionspapier „Vernetzt (be)handeln, intersektoral vergüten“ an die neue Ampelkoalition mit Erwartungen und Lösungsansätzen für das Voranschreiten der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Es gilt, telemedizinische Möglichkeiten vollends auszuschöpfen und eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie für das deutsche Gesundheitssystem zu entwickeln. Wie das gelingen kann, darüber diskutieren vom 19. bis 20. Mai 2022 hochkarätige Gäste aus Politik, Verbänden und Versorgung beim 12. Nationalen Fachkongress Telemedizin in Berlin. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) unterstützt durch die ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH.

Dass eine übergreifende Digitalstrategie für das deutsche Gesundheitswesen kein Kompromiss der neuen Bundesregierung, sondern ein einheitliches Ziel aller drei Ampel-Partner sei, unterstrich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zuletzt bei seinem Auftritt auf der Gesundheits-IT-Messe DMEA im April. Doch was genau sieht die Strategie der Regierung vor? Und reicht es für eine interdisziplinäre und praxisorientierte Versorgung?

Die DGTelemed fragt nach und diskutiert im ersten Block des Telemedizinkongresses mit Mitgliedern des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag. „Knappe personelle und ökonomische Ressourcen und der steigende Versorgungsbedarf fordern unser Gesundheitssystem. Wir brauchen moderne, digitale Lösungen, müssen die interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit erleichtern und dafür auch Telemedizin viel stärker nutzen. Auf politischer Ebene müssen nun die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Das haben wir auch in unserem Positionspapier klar betont“, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Vorstandsvorsitzender der DGTelemed, Direktor der Klinik für operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen und Sprecher des Vorstandes des IZDM. „Wir unterstützen die Bundesregierung in ihren Digitalisierungsvorhaben. Jetzt gilt es, aus diesen Absichten den digitalen Aufbruch einzuleiten.“

Viel Optimierungsbedarf besteht auch beim Weg erfolgreich evaluierter Innovationsfondsprojekte in die Regelversorgung. Viele Projekte schaffen den Sprung nicht, was sich unbedingt ändern muss! Erforderliche Entscheidungsprozesse dafür müssen beschleunigt werden, damit Innovationen schneller zu den Patientinnen und Patienten gelangen. Wie das gelingen kann? Darüber diskutieren im zweiten Themenblock des Telemedizinkongresses Projektverantwortliche und Entscheider aus dem Gesundheitswesen mit der DGTelemed.

Auch im dritten Themenblock bleibt der Telemedizinkongress hochaktuell. Herzinsuffizienz-Patientinnen und -Patienten profitieren seit Anfang 2022 von Telemonitoring. Ein erster erfolgreicher Schritt. Doch sind mit den neuen G-BA-Beschlüssen zum kardialen Telemonitoring schon alle Fragen beantwortet? Welche innovativen Konzepte könnten den Einstieg dazu zukünftig erleichtern? Auch zur Finanzierung bleiben einige Fragen, worauf DGTelemed-Vorstandsmitglied und ZTG-Geschäftsführer Rainer Beckers in einem Impulsvortrag näher eingeht.

Telemonitoring ist das beste Beispiel dafür, wie man den Weg vom Zufallsbefund zu einer kontinuierlichen Betreuung findet. Mittlerweile gibt es viele innovative Projekte und Inititativen, die genau diesen Gedanken verfolgen, womit sich der zweite Kongresstag beschäftigt. So zum Beispiel der Digitale FortschrittsHub "DISTANCE", an dem auch die DGTelemed beteiligt ist. Das Projekt möchte intensivmedizinische Nachbehandlungen mithilfe künstlicher Intelligenz sowie dem Einsatz von Apps verbessern - "KI Meets Telemonitoring" heißt es im Vortrag dazu beim Telemedizinkongress.

Auch in diesem Jahr verleiht die DGTelemed wieder den Telemedizinpreis. Die Auszeichnung würdigt Institutionen, Einzelpersonen oder interdisziplinäre Arbeitsgruppen bzw. Projektinitiativen, die sich in besonderem Maße in der Telemedizin verdient gemacht haben. Innovative Produkte und spannende Projektideen werden sich beim Science Slam dem Publikum präsentieren.

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