„Nachdem es durch die Pandemie zunächst zu einem landesweiten Stillstand gekommen war, erleben wir nun einen enormen Digitalisierungsschub. Diesen müssen wir dringend für die Telemedizin nutzen. Jetzt ist die Zeit, digitale Anwendungen in den Versorgungsalltag zu integrieren. Der Bedarf und auch die Nachfrage nach eHealth und telemedizinischen Lösungen ist hoch wie nie. Gemeinsam wollen wir deshalb beim diesjährigen NRW-Kongress Telemedizin die Zukunft für eine moderne und nachhaltige Patientenversorgung in Nordrhein-Westfalen mitgestalten“, so das Statement von Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Vorstandsvorsitzender der DGTelemed, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Uniklinik RWTH Aachen und Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).
„Die Telemedizin kann erheblich dazu beitragen, Prozesse innerhalb der Gesundheitsversorgung zeitgemäßer und effizienter zu gestalten. Dafür müssen die bisherigen stark sektoral getrennten Versorgungsstrukturen aufgebrochen werden“, so DGTelemed und ZTG-Forum Telemedizin in ihrem gemeinsamen Whitepaper „Krise als Katalysator – Telemedizin in die Praxis bringen“. Um dies zu erreichen, sind alle Akteurinnen und Akteure der Gesundheitsversorgung gefragt, insbesondere die Entscheidungsebene der Politik. Zum NRW-Kongress Telemedizin diskutieren deshalb gesundheitspolitische Vertreterinnen und Vertreter aus dem NRW-Landtag über das genannte Whitepaper.
Der anschließende Themenblock stellt die Forderung „Versorgung braucht Strukturen“ auf und widmet sich der Frage, wie es gelingen kann, strukturierte Ansätze zu bilden, um Telemedizin in die Versorgung zu bringen. Vorträge zur Überwindung der Sektorengrenzen, zu digitalen Versorgungsstrukturen im Virtuellen Krankenhaus NRW und zu kommunalen Strukturen im Rahmen der Digitalisierung der wohnortnahen Versorgung geben Lösungsansätze.
Im Anschluss daran stellt die DGTelemed ihr neues Positionspapier „Telemonitoring: die Chance zur digital gestützten Verlaufskontrolle von Risikopatienten“ vor, das als Ergänzung zum oben genannten Whitepaper entwickelt wurde. Günter van Aalst, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DGTelemed, betont: „Die Pandemie hat uns neue Perspektiven für den Einsatz digitaler Lösungen eröffnet. Mit dem Positionspapier legen wir den Fokus deshalb auf das dringend benötigte Telemonitoring als sinnvoller Teil einer digital unterstützten Versorgung. Denn das kontinuierliche digitale Erfassen von lebenswichtigen Parametern ermöglicht den rechtzeitigen Eingriff durch Ärztinnen und Ärzte. Die DGTelemed engagiert sich deshalb dafür, die Anwendungsgebiete für das Telemonitoring auszuweiten und gleichzeitig intersektorales Arbeiten voranzubringen.“ Die folgenden Berichte aus der Praxis untermauern die Relevanz der Thematik. „Telemonitoring muss zu einem ganz normalen Bestandteil des Versorgungsalltags werden. Gemeinsam sollten wir jetzt die Chancen dieser Technologie zu Gunsten der Patientinnen und Patienten nutzen. Dass Telemonitoring bereits erfolgreich zum Einsatz kommt und seine Vorteile ausspielen kann, ist ein wichtiger Hinweis dafür, dieses Verfahren flächendeckend umzusetzen“, so ZTG-Geschäftsführer und DGTelemed-Vorstandsmitglied Rainer Beckers.