Die Scorecard bewertet die Rahmenbedingungen für Innovationen in der Medizintechnologie auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 9 (optimal). Dabei erreichen die USA 2010 einen Wert von 7,1 (2005: 7,4). Trotz der Verschlechterung gegenüber 2005 schneiden sie weiterhin deutlich besser ab als die nächstplatzierten Länder UK (5,4), Deutschland (5,4) und Frankreich (5,0).
"Die Vereinigten Staaten haben seit Jahrzehnten eine führende Position bei Medizintechnik-Innovationen. Allerdings haben sich seit 2005 in einigen Bereichen die Rahmenbedingungen verschlechtert. Insbesondere gilt dies für die Investitionsrahmenbedingungen, was sich in einem deutlichen Absinken der ausländischen Direktinvestitionen in den Medtech-Sektor dokumentiert. Dadurch steht dort weniger Kapital für Innovationen zur Verfügung", kommentiert Dr. Volker Fitzner, Partner im Bereich Pharma & Healthcare von PwC in Deutschland.
Die untersuchten Schwellenländer China (Durchschnittswert: 3,4), Brasilien (2,7) und Indien (2,7) liegen derzeit noch zurück. Gegenüber 2005 hat China allerdings um 0,5 Punkte zugelegt, Brasilien und Indien um jeweils 0,4 Punkte.
In die Scorecard gehen die jeweiligen nationalen Rahmenbedingungen für Innovationen in der Medizintechnik-Industrie in fünf Kategorien ein. Die Kategorien umfassen folgende Aspekte:
- Finanzielle Anreize für medizintechnische Innovationen, die insbesondere von der Höhe der Ausgaben für Gesundheitsleistungen abhängen,
- Kreative Forschungs- und Entwicklungsressourcen eines Landes,
- Politische Rahmenbedingungen und regulatorisches Umfeld,
- Einstellung der Patienten gegenüber Innovationen,
- Kapitalvolumen, das für die Forschung und Entwicklung zur Verfügung steht.
Deutschland punktet bei politischen Rahmenbedingungen
Die USA sind in vier der fünf genannten Säulen klar führend. Bei den politischen Rahmenbedingungen schneidet hingegen Deutschland am besten ab: "Deutschland punktet im internationalen Vergleich mit einer vergleichsweise schnellen und kostengünstigen Zulassung von Medizintechnikinnovationen", so Dr. Martin Schloh, Partner und Pharma- und Healthcare-Experte bei PwC. "Ebenso positiv für den Standort Deutschland sind äußerst stabile politische Strukturen sowie der verlässliche Schutz vor Patentverletzungen, Produktpiraterie und anderen Gefährdungen für das geistige Eigentum."
Den politischen Instanzen und den Regulatoren bietet die Studie Ansatzpunkte bei der Festlegung innovationsfördernder Rahmenbedingungen. Den Unternehmen der Medizintechnik-Branche liefert die Studie wertvolle Hinweise für ihre Kommerzialisierungsstrategien in unterschiedlichen Märkten.
Gesamt | Finanzielle Anreize | Ressourcen für die Forschung | Politische Rahmen-bedingungen | Einstellung der Patienten | Verfügbares Kapital | |
---|---|---|---|---|---|---|
USA | 7,1 | 7,2 | 7,3 | 6,8 | 7,0 | 7,2 |
UK | 5,4 | 4,7 | 5,4 | 6,8 | 5,6 | 4,6 |
Deutschland | 5,4 | 4,3 | 5,4 | 7,2 | 5,9 | 4,5 |
Frankreich | 5,0 | 4,2 | 4,5 | 6,6 | 6,0 | 3,6 |
Japan | 4,8 | 3,0 | 6,0 | 5,8 | 5,8 | 4,1 |
Israel | 4,6 | 4,1 | 4,6 | 5,5 | 5,0 | 3,8 |
China | 3,4 | 4,2 | 2,8 | 4,9 | 2,5 | 3,8 |
Indien | 2,7 | 3,0 | 2,2 | 4,5 | 1,8 | 2,2 |
Brasilien | 2,7 | 2,1 | 2,4 | 3,5 | 3,2 | 2,4 |
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