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Europäische KommissionDie Europäische Kommission hat heute eine öffentliche Konsultation zum Thema "Science 2.0" ("Wissenschaft 2.0") eingeleitet, um den Trend hin zu einer offeneren, datengestützten und auf den Menschen ausgerichteten Vorgehensweise in Forschung und Innovation besser einschätzen zu können. Forscher nutzen digitale Werkzeuge, um Tausende von Menschen an Forschungsarbeiten zu beteiligen, zum Beispiel, indem sie sie um Meldung bitten, wenn sie an Grippe erkranken, um Ausbrüche der Krankheit zu erfassen und mögliche Epidemien vorhersagen zu können. Sie gehen auch offener mit Informationen um: sie veröffentlichen ihre Ergebnisse in einem frühen Stadium im Internet, und sie vergleichen und diskutieren ihre Arbeiten, um sie so zu optimieren. Immer mehr wissenschaftliche Veröffentlichungen stehen kostenlos online zur Verfügung. Schätzungen zufolge wurden 90 Prozent aller derzeit weltweit verfügbaren Daten in den letzten zwei Jahren hervorgebracht. Der jährliche Zuwachs an wissenschaftlichen Daten beträgt 30 %.

Bei dieser Konsultation geht es um die Bekanntheit dieser Trends und die Beteiligung daran; außerdem sollen Meinungen zu den durch "Science 2.0" geschaffenen Möglichkeiten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wissenschaft und Forschung eingeholt werden. Einsendeschluss für die Antworten ist der 30. September 2014.

Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: ""Science 2.0" revolutioniert unsere Art, zu forschen - von der Analyse und Weitergabe von Daten und Veröffentlichungen bis zur globalen Zusammenarbeit. Die Bürger erhalten die Möglichkeit, sich an der Suche nach neuem Wissen zu beteiligen. Der gesamte wissenschaftliche Prozess wird transparenter und effizienter. Dabei stellen sich auch Fragen der Integrität und Qualität - deshalb wollen wir die Meinungen der Menschen dazu hören, wie garantiert werden kann, dass sich "Science 2.0" für Europa positiv entwickelt."

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "Heute bieten digitale Technologien und Werkzeuge die Chance für eine Erneuerung, durch die die Qualität der Forschung und Innovation gesteigert werden kann und beide gleichzeitig für Bürger und Gesellschaft relevanter werden können. Wir befinden uns im Übergang zu einer offenen, digitalen Wissenschaft - ein Trend, der sich allmählich, aber unaufhaltsam vollzieht. Dieser Trend und das Bestreben, ihn sich zu eigen zu machen, wurde nicht von der Politik ausgelöst, sondern stammt aus den wissenschaftlichen und akademischen Gemeinschaften selbst. Ich bin entschlossen, ihn zu unterstützen."

Die Europäische Kommission hat bereits einige Aspekte von "Science 2.0" in ihre Politik integriert. Insbesondere ist ein offener Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen für Forschungsarbeiten im Rahmen von Horizont 2020, dem neuen Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, obligatorisch. Ein Pilotprojekt für offene Forschungsdaten wurde ebenfalls eingeleitet. Durch die Forschungsprogramme der EU werden auch eine Reihe von wissenschaftlichen Projekten finanziert, die von Bürgern betrieben werden, und einige der e-Infrastrukturen unterstützt, die "Science 2.0" ermöglichen.

Die Konsultation sowie Hintergrundinformationen finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission: Ihre Stimme in Europa (http://ec.europa.eu/research/science-2.0). Sie können die Diskussion auch über die sozialen Medien verfolgen (Hashtag #Science20).

"Science 2.0" wird weltweit rasch immer populärer, da sich die digitale Technik ausbreitet und die traditionelle Wissenschaft einige Schwächen aufweist; so ist der Prozess wissenschaftlicher Veröffentlichungen langsam und kostspielig, das Peer-Review-System wird kritisiert, und die Wiederholung von Forschungsergebnissen ist aufgrund des Fehlens wiederverwendbarer und reproduzierbarer Daten ein Problem.

All dies geschieht vor dem Hintergrund großer, miteinander in Zusammenhang stehender Trends:

  • deutliche Zunahme der wissenschaftlichen Produktion und Trend zur offenen Zugänglichkeit wissenschaftlicher Informationen und zur offenen Forschungszusammenarbeit (Zusammenarbeit räumlich voneinander entfernter Wissenschaftler);
  • stetige Zunahme der Zahl der Akteure in der Forschung (die Zahl der Wissenschaftler ist so groß wie nie) und stärkere Einbeziehung der Bürger (in die Forschung selbst, als Förderer oder bei der Festlegung der Forschungspläne);
  • neue Formen der Forschung dank der Verfügbarkeit umfangreicher Datensätze (90 % aller weltweit verfügbaren Daten wurden in den letzten zwei Jahren hervorgebracht) und stetig steigende Rechnerleistung.

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