Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: "Jetzt ist es an der Zeit, an die konkrete Arbeit zu gehen. "Horizont 2020" ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft von Forschung und Innovation in Europa. Das Programm wird zu Wachstum, Beschäftigung und einer besseren Lebensqualität beitragen. Wir haben "Horizont 2020" mit Blick auf konkrete Ergebnisse konzipiert, und wir haben bürokratische Hürden abgebaut, damit eine Beteiligung einfacher wird. Daher rufe ich Forscherinnen und Forscher, Universitäten, Unternehmen - auch kleine und mittelständische Betriebe - und viele andere auf, jetzt mitzumachen!"
Erstmals hat die Kommission die Förderschwerpunkte für einen Zweijahreszeitraum angegeben, so dass Forschungskreise und Unternehmen nunmehr verlässlicher als vorher einschätzen können, in welche Richtung die EU-Forschungspolitik gehen wird. Für den Großteil der Aufforderungen, die aus dem Budget für 2014 finanziert werden, können bereits ab dem heutigen Tag Vorschläge eingereicht werden, andere folgen im Laufe des Jahres. Allein in die Aufforderungen, die mit den Haushaltsmitteln für 2014 unterstützt werden, werden 7,8 Mrd. EUR fließen. Gefördert werden dabei vor allem Maßnahmen zu den drei Schwerpunkten von "Horizont 2020":
- Wissenschaftsexzellenz: Hierfür stehen rund 3 Mrd. EUR bereit; davon entfallen 1,7 Mrd. EUR auf Finanzhilfen des Europäischen Forschungsrats für führende Wissenschaftler/innen und 800 Mio. EUR auf Marie-Skłodowska-Curie-Stipendien für Nachwuchsforscher/innen.
- Führende Rolle der Industrie: 1,8 Mrd. EUR fließen in die Unterstützung der Führungsrolle der europäischen Industrie in Bereichen wie IKT, Nanotechnologien, fortgeschrittene Fertigung, Robotik, Biotechnologie und Raumfahrt.
- Gesellschaftliche Herausforderungen: Mit 2,8 Mrd. EUR werden innovative Projekte gefördert, die die sieben gesellschaftlichen Herausforderungen von "Horizont 2020" behandeln: Gesundheit; Landwirtschaft; maritime Wirtschaft und Biowirtschaft; Energie, Verkehr; Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe; reflektierende Gesellschaften und Sicherheit.
Mit einem Budget von fast 80 Mrd. EUR für einen siebenjährigen Zeitraum ist „Horizont 2020“ das bisher größte Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU. Der Großteil der EU-Forschungsfördermittel wird im Rahmen wettbewerblicher Aufforderungen vergeben, doch mit "Horizont 2020" erhalten auch die Gemeinsame Forschungsstelle, der kommissionsinterne Wissenschaftsdienst, das Europäische Institut für Innovation und Technologie und die im Rahmen des Euratom-Vertrags durchgeführten Forschungsarbeiten finanzielle Unterstützung. Zudem werden im Rahmen besonderer Partnerschaften mit der Industrie und mit den Mitgliedstaaten separate Aufforderungen veröffentlicht. 2014 wird sich der Forschungsetat der EU auf insgesamt 9,3 Mrd. EUR belaufen. Mit ihm werden die oben beschriebenen Aufgaben und die Verwaltungsausgaben finanziert. 2015 wird das Budget auf 9,9 Mrd. EUR aufgestockt. Über die endgültigen Beträge für 2015 wird mit dem Haushaltsplan 2015 entschieden.
Die Fördermöglichkeiten im Rahmen von "Horizont 2020" sind den Arbeitsprogrammen zu entnehmen, die über das digitale EU-Portal für Forschungsförderung veröffentlicht werden. Das Portal wurde mit Blick auf zügigere, papierlose Verfahren neu gestaltet. Zur Entlastung der Teilnehmer wurden außerdem Aufbau und Finanzierungsformen des Programms vereinfacht, einheitliche Regeln eingeführt und der Aufwand reduziert, der sich durch Finanzkontrollen und Rechnungsprüfungen ergibt.
Von den Aufforderungen 2014-15 sollen auch innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren: Über ein neuartiges KMU-Instrument stehen 500 Mio. EUR bereit. Viele der Projekte dürften auch auf geschlechterspezifische Aspekte eingehen, und es stehen Gelder bereit, um die Auseinandersetzung über die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft weiter zu beleben. Außerdem gibt es neue Regeln, die den "offenen Zugang" zu einer Voraussetzung für die Unterstützung durch "Horizont 2020" machen, damit die veröffentlichten Projektergebnisse für jeden frei zugänglich sind.
Weitere Informationen: Teilnehmerportal