Große Potentiale sehen die Parteien in IT-Lösungen, die ein effizientes und effektives Arbeiten der Leistungserbringer unterstützen, die Kommunikation zwischen allen an der Versorgung beteiligten Akteuren optimieren und räumliche Grenzen in der täglichen Arbeit überwinden. Neben innovativen Telemedizin- und Mobilitätskonzepten werden insbesondere IT-Lösungen für Praxis-, Krankenhaus- und Verwaltungsmanagement genannt. Leider werden die über den administrativen Bereich hinausgehenden, komplexeren IT-Lösungen, die es auf entscheidungsunterstützender und prozessorientierter Ebene heute schon gibt, von den Parteien nicht genannt.
Die SPD bezeichnet die Balance zwischen Datensicherheit und den "Möglichkeiten, die Strukturen um innovative Lösungen zu ergänzen" als Herausforderung für eine funktionierende Telematikinfrastruktur. Als weitere Herausforderungen nennen die Parteien fehlende Standards, die die systemübergreifende Kommunikation ermöglichen, sowie das zögerliche Vorankommen bei der Einführung der bundesweiten Telematikinfrastruktur. Zu letzterem Punkt verspricht die CDU/CSU: "Wir werden uns insgesamt dafür einsetzen, dass innerhalb der gematik Strukturen geschaffen werden, die zu einer schnellen Anwendung der Gesundheitskarte beitragen." Weitere, von der Piratenpartei genannte Hemmnisse, sind "fehlende monetäre Anreize für Leistungserbringer, aber auch offene juristische Fragen". Detaillierte gesundheitspolitische Konzepte, wie die genannten Herausforderungen angegangen werden sollen, bleiben alle Parteien schuldig.
Auf die Frage nach konkreten weiteren Schritten nennen die Parteien den schnellstmöglichen Ausbau der Telematikinfrastruktur auf Basis der Zustimmung aller Akteure sowie die Überführung der Telematik in die Regelversorgung - eine Forderung, die für den bvitg unabhängig vom Aufbau und der Inbetriebnahme der Telematikinfrastruktur vorangetrieben werden muss. Ein weiteres vom bvitg angestrebtes Ziel ist die schnellstmögliche flächendeckende Einführung relevanter Anwendungen für die Telematikinfrastruktur. Da es in diesem Bereich bereits funktionierende Industrielösungen gibt, würde sich aus Verbandssicht, ganz wie DIE LINKE fordert, das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) hervorragend eignen. Weitere Anwendungsgebiete wären beispielsweise, wie von der FDP aktiv gefordert, das Entlassmanagement in Krankenhäusern. Zudem sollte aus bvitg-Sicht der Patient stärker in den Mittelpunkt gestellt werden.
Die vollständigen Fragen und Antworten der Parteien finden Sie unter http://www.bvitg.de/wahlpruefsteine-bundestagswahl-2013.html.
Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e. V.
Der bvitg e. V. vertritt in Deutschland die führenden IT-Anbieter im Gesundheitswesen, deren Produkte je nach Segment in bis zu 90 Prozent des ambulanten und stationären Sektors inklusive Reha-, Pflege- und Sozialeinrichtungen eingesetzt werden. Über 70 Prozent der Unternehmen sind international tätig. Der Bundesverband ist im Frühjahr 2011 aus dem Zusammenschluss des VDAP e.V. mit dem 1996 gegründeten VHitG e. V. hervorgegangen.
Die VHitG Service GmbH, die als hundertprozentige Tochtergesellschaft des bvitg e. V. auftritt, organisiert den verbandseigenen Branchentreff conhIT - Connecting Healthcare IT.