Wirtschaft

Die Digitalisierung der Medizin ist der aktuelle Trend in der Gesundheitsbranche.
  • samedis Praxis-Check: Zwischenfazit von Deutschlands Kliniken und Arztpraxen nach den ersten Pandemie-Monaten

  • Die wichtigste Hilfe in der Krise kam von Kolleg*innen - gefolgt von Informationen von Medien und Politik und digitalen Praxistools

  • Der Mangel an Masken, Planungssicherheit und Kinderbetreuung bereitete dem Personal die größten Probleme

  • Positiv: über 80% gaben an sich ausreichend informiert und an ihrem Arbeitsplatz gut vor COVID-19 geschützt zu fühlen

Plötzlich war sie da, die Pandemie und mit ihr die größte Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem seit der Nachkriegszeit. Die Infektionskurve konnte inzwischen deutlich abgeflacht werden und die befürchtete Überlastung der hiesigen Arztpraxen und Kliniken ist zum Glück nicht eingetreten. Zeit einmal genauer hinzusehen und nachzufragen, wie es den Ärzt*innen und dem medizinischen Fachpersonal in den vergangenen Monaten ergangen ist.

Wie haben sie es durch die heiße Phase geschafft? Was hat ihnen dabei am meisten geholfen? Wie beurteilen sie das Vorgehen der Bundesregierung und des Roland Koch Instituts angesichts der Ausnahmesituation? Was hat ihnen den Kampf gegen die Pandemie erschwert? Fühlten sie sich ausreichend vor COVID-19 geschützt? Und welche Investitionen sind im Gesundheitssystem ihrer Meinung nach im Anschluss an die Corona-Krise notwendig?

Um erste Antworten auf diese Fragen zu geben, veröffentlicht samedi, führender Anbieter von Web-Softwarelösungen für die Patientenkommunikation und Ressourcenplanung in der Praxis und Klinik, den “samedi Praxis-Check zu Corona”. 138 Teilnehmer aus Kliniken und Arztpraxen befragte samedi hierfür zu ihrem Zwischenfazit zur Pandemie-Krise und was sich perspektivisch ändern sollte, damit Deutschland besser vorbereitet ist, sollte es erneut zu einer Infektionswelle kommen.

Auf die Kollegen und Kolleginnen ist Verlass

Auf die Frage, was ihnen bislang besonders durch die Corona-Krise geholfen hat, nannte die Mehrheit (51%), die Hilfe von Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen. Mit 41% folgen darauf Informationen von Politik und Verbänden und mit 38% Informationen von Medien und sozialen Netzwerken. Wenig überraschend, denn der Kampf gegen Corona, war vor allem auch ein Kampf um möglichst schnelle Generierung und Verbreitung neuer Erkenntnisse über das sich schnell ausbreitende Virus. Nach Kollegen und Informationen spielten digitale Tools (Videosprechstunde, Corona-App oder andere) mit 27% eine wichtige Rolle. Gerade wenn es darum geht überfüllte Wartezimmer zu vermeiden, können digitale Ausweichoptionen den Praxisalltag enorm erleichtern. Öffentliche Anerkennung vermochte mit 20% immerhin noch einem Fünftel zu helfen. Die mediale Diskussion darüber, dass systemrelevante Jobs auch ein angemessenes Maß an Anerkennung zuteilwerden sollte, war demnach eine kleine Hilfe im stressigen Corona-Alltag. Finanzielle Unterstützung mit 14% und Mutzuspruch durch die Bevölkerung mit 9% sind womöglich bislang zu gering ausgefallen, als dass sie von der Mehrheit als hilfreich wahrgenommen werden könnten.

Das fordern Ärzte, damit nach der Krise nicht vor der nächsten Krise wird

Gefragt danach, in welche Bereiche im Anschluss an die Corona-Krise besonders investiert werden sollte, landete, wenig überraschend, das Gesundheitswesen mit 71% auf der Poleposition. Dicht gefolgt von der besseren Anerkennung und Bezahlung systemrelevanter Berufe mit 70%. An dritter Stelle steht mit 55% die bessere Vernetzung der Behörden untereinander. Für immerhin noch 53% ist der Ausbau von Reserven an Betten, Schutzkleidung, Desinfektionsmitteln und Medikamenten ein investitionsbedürftiger Bereich. Ein eher unerwartet niedriger Wert, wenn man bedenkt, dass die Maskenknappheit zu Krisenbeginn eines der dominierenden Themen in den Medien war. Weiter geht es mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens, das 47% mit Investitionen bedenken würden. 35% wünschen sich mehr Geld für Impfinformationen und Informationen zum Infektionsschutz.

Zu wenig Masken, kaum Planungssicherheit

Gefragt danach, was im Praxisalltag eher schlecht funktionierte, wird an erster Stelle der Mangel an Schutzmasken und Desinfektionsmitteln (45%) genannt. Zusätzlich machte den hiesigen Kliniken und Arztpraxen die mangelnde Planungssicherheit zu schaffen, was 41% beklagten. An dritter Stelle wurde mit 26% die schlecht funktionierende Kinderbetreuung genannt. Ein Thema, das ganz sicher nachbearbeitet werden muss, denn wird der Beruf der Eltern als systemrelevant eingestuft, so müsste die Betreuung der Kinder wohl ebenfalls dieses Label erhalten. Als relativ schlecht funktionierend angegeben wurde zudem die Kommunikation der neuen Verhaltensregeln (23%).

Optimistische Einschätzung: weniger als 1% erwartet eine weitere Welle

samedi wollte auch wissen, wie aktuell die Stimmung in Deutschlands Arztpraxen und Kliniken ist. Die Rückmeldungen zeichnen ein recht positives Bild. Zunächst einmal gaben 80% an, sich in ihrem Berufsalltag gut vor Covid-19 geschützt zu fühlen. 86% der Befragten fühlen sich zudem gut informiert. 73% geben an, dass sich bei ihnen die neue Situation eingespielt hat. Weitere 14,5% sprechen sogar davon, wieder im Routinebetrieb angekommen zu sein. Mit einer weiteren großen Welle rechnen weniger als 1%.

Hintergrund zur Befragung:

In der vorliegenden Studie wurden 138 Teilnehmer aus medizinische Einrichtungen zum Themenkomplex rund um das Thema Corona-Pandemie in medizinischen Einrichtungen befragt. Als Untersuchungsgegenstand dienten unterschiedliche Fragestellungen rund um das Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen“. Die Stichprobe umfasste n=138 Arztpraxen, Kliniken und weitere medizinische Einrichtungen Deutschlands. Die Datenerhebung fand in der Zeit vom 14.05.2020 - 08.06.2020 statt, somit betrug der Befragungszeitraum 25 Tage. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wurden Prozentwerte gerundet. Bei der Summierung der Teilergebnisse kann es dadurch in Einzelfällen zur Abweichung von 100 Prozent kommen. Für die Studie wurde die Methode einer Newsletter-Umfrage herangezogen. Die Studie wurde durch die samedi GmbH durchgeführt.

Über samedi:

samedi (www.samedi.de) ist eine smarte Web-Softwarelösung zur kostensparenden und servicesteigernden Patientenkommunikation. Die umfassende Vernetzungslösung kann in Arztpraxen, Kliniken und OP-Zentren unabhängig von Größe und Fachrichtung eingesetzt werden. Dabei werden die Arbeitsprozesse durch effektive und effiziente Ressourcenplanung, Ablaufsteuerung, Online-Terminbuchung und -Zuweisungen optimiert. Alle Abläufe werden zentral in einem Kalender erfasst und verwaltet oder über z. T. bidirektionale Schnittstellen an das KIS/PVS übertragen - natürlich unter Gewährleistung höchster Datensicherheit.

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