Europaweit gewinnen telemedizinische Dienstleistungen zur Verbesserung der Versorgungsqualität und zur Optimierung des medizinischen Praxisalltags an Bedeutung. Es gibt mittlerweile auf nationaler und internationaler Ebene ein breites Verständnis für den Nutzen telemedizinischer Anwendungen. Auch in Deutschland gewinnt die Digitalisierung verstärkt an Bedeutung. Doch noch sind gerade hier einige wichtige Entwicklungen hin zu einer umfassenden und vor allem zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung mit Hilfe telemedizinischer Anwendungen nötig. Diesen Rückstand bei der Digitalisierung gilt es schnellstmöglich aufzuholen. Der „8. Nationale Fachkongress Telemedizin“ fördert daher den Dialog zwischen den Akteuren und Institutionen des Gesundheitswesens.
Als zentrale Fragestellungen beleuchtet der diesjährige Fachkongress zum einen, inwieweit der Innovationsfonds eine echte Chance für die Modernisierung des Gesundheitswesens bieten kann. Zum anderen wird eine angemessene Evaluationsmethodik zur Nutzenbewertung telemedizinischer Verfahren diskutiert. Umrahmt wird dies durch die Frage nach der klinischen Realisierung der Telemedizin.
Die Vernetzung relevanter Akteure spielt bei der Einbindung telemedizinischer Anwendungen eine entscheidende Rolle für das Gelingen einer zukunftsfähigen Patientenversorgung. Doch bislang haben es viele telemedizinische Projekte schwer, den Weg in die Regelversorgung zu finden. Ein Grund dafür sind die zahlreichen, oft unüberschaubaren Verfahrensregelungen und Gesetze sowie die Überwindung technischer Schnittstellen. Anhand von Beispielen aus der Praxis zeigt der „8. Nationale Fachkongress Telemedizin“ eingesetzte Methoden zum Nutzennachweis der Telemedizin. Dabei werden unter anderem Zielsetzung und Praxis der Telemedizinprojekte CardioMEMS, NierenTx360° und Telnet@NRW präsentiert. In einer anschließenden Diskussionsrunde ziehen namhafte Gäste aus Politik, Selbstverwaltung und Verbänden aus Sicht der Telemedizin eine Zwischenbilanz zum E-Health-Gesetz und diskutieren die Frage nach der möglichen Notwendigkeit einer Version 2.0.
Durch das zweitägige Kongressprogramm führen Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen und Vorstandsvorsitzender der DGTelemed, sowie Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DGTelemed. In einer begleitenden Ausstellung präsentieren Unternehmen der eHealth-Branche innovative telemedizinische Anwendungen und bieten den Besuchern die Möglichkeit zum persönlichen, fachlichen Austausch.
Im Rahmen der Veranstaltung verleiht die DGTelemed außerdem den Telemedizinpreis 2017 und würdigt damit Institutionen, Einzelpersonen oder interdisziplinäre Arbeitsgruppen bzw. Projektinitiativen, die sich in besonderem Maße in der Telemedizin verdient gemacht haben und deren Leistungen den Zielen der DGTelemed entsprechen.
www.ztg-nrw.de/veranstaltungen/nft2017