In ihrer weltweit einzigartigen Kombination bilden MEDICA und COMPAMED die gesamte Prozesskette und das vollständige Angebot medizinischer Produkte, Geräte und Instrumente ab und zeigen wie Zulieferer (Aussteller der COMPAMED) und "MedTech"-Anbieter (Aussteller der MEDICA) in enger Verzahnung die Entwicklung neuer Verfahren, Geräte und Produkte vorantreiben.
Dazu zählt die Personalisierte Medizin, die sich zu einem beherrschenden Leitmotiv für Gesundheitsforschung entwickelt hat. "Voraussetzung für eine maßgeschneiderte Therapie sind molekulargenetische Tests, die vorab zeigen, ob und in welchem Ausmaß ein Arzneimittel bei einem individuellen Patienten wirkt. Ziel ist es, Arzneimittel effektiver zu machen und systemische Nebenwirkungen zu reduzieren", erklärt Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rode, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für biomedizinische Technik im Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). Von großer Bedeutung sind deshalb heute und künftig Biomarker, die als charakteristische biologische Strukturen oder Moleküle die Funktion eines biologischen wie pathologischen Prozess im Körper nachweisen können.
"Biochips"-Technologie mit großen Fortschritten
Inzwischen unterscheidet die Medizin hierbei Biomarker für Screening-Zwecke zur Früherkennung von Krankheiten, für den prognostischen Einsatz, um Krankheitsverläufe zu bestimmen, prädiktive Marker, die die Ansprache auf ein bestimmtes Medikament oder das Risikopotenzial bei seiner Einnahme abklären, sowie Monitoring-Biomarker, die Aussagen zum Krankheitsverlauf unter Therapie machen können. Grundsätzlich sind molekulare Biomarker sowohl in der Labordiagnostik als auch in der diagnostischen Bildgebung einsetzbar. Die Schwerpunkte der molekularen Biomarker-Forschung haben sich in den letzten Jahren von den Proteinen auf die Nukleinsäuren verlagert. Das liegt vor allem an den gewaltigen Fortschritten der Nukleinsäure-Analytik wie Microarray-Technologien (so genannte "Biochips") und "next generation sequencing", die einfach, rasch und kostengünstig durchgeführt werden können. Diese technologischen Voraussetzungen schaffen häufig Firmen, die als Aussteller bei der COMPAMED in Düsseldorf vertreten sind.
Aussichtsreich: Kombination von Biotechnologie und MEMS
So widmet sich die iX-factory GmbH dem zukunftsträchtigen Trendthema "BioMEMS". Diese Bio-Microelectromechanical Systems wurden insbesondere für Anwendungen in der medizinischen Diagnostik und Biotechnologie entwickelt. iX-factory hat sich auf BioMEMS als Bausteine in verschiedenen "Lab-on-a-Chip"-Systemen spezialisiert, bei denen die Beeinflussung von Flüssigkeiten durch vorbestimmte Kanäle, Erhitzung und Erkennung von Zellen und Biomolekülen durchgeführt werden kann. Diese Technologie unterstützt Forschung und Industrie dabei, Problemstellungen z.B. der molekularen Biologie effektiv zu lösen. Moderne Reinräume und Anlagen ermöglichen die kundenspezifische Entwicklung und Produktion von MEMS-Bauelementen, wobei iX-factory auch kleine Stückzahlen in höchster Qualität liefert. "Bereits heute nimmt iX-factory an zahlreichen Produktentwicklungen im Bereich BioMEMS als technischer Dienstleister teil und wir sind immer wieder erstaunt darüber, welche Möglichkeiten sich durch die Kombination von Biotechnologie und MEMS ergeben. Durch unser breites Technologieportfolio und das fundierte Knowhow kann unser Team die an uns gestellten Anforderungen nachhaltig erfüllen und somit Industrie und Forschung gleichermaßen unterstützen", betont Dominique Bouwes, Vorsitzender der Geschäftsführung von iX-factory.
"Printed Electronics" sind im Kommen
Immer größere Bedeutung im Gesundheitswesen erlangt auch der Bereich gedruckte Elektronik (Printed Electronics), wie sie bereits in RFID-Chips eingesetzt wird. Die Funktransponder werden in Krankenhäusern und bei Medizinprodukten immer wichtiger, weil mit ihrer Einführung hohe Rationalisierungs- und Automatisierungspotenziale bei der Verfolgung, Dokumentation, Abrechnung und Nachbestellung verbunden sind. Zugleich lässt sich ein vollständiger, fallkostenbezogener Verbrauchsnachweis pro Patient, Operation, Station etc. führen. RFID-Etiketten können unter anderem sicherstellen, dass Medikamente nicht gefälscht sind, dass mit ihnen sachgemäß umgegangen wird und dass sie korrekt ausgegeben werden. Mit "Printed Electronics" lassen sich zudem Sensoren für biochemische Anwendungen, für Pflaster und Verpackungen herstellen.
Eine der größten Herausforderungen in der Medizintechnik ist die Miniaturisierung elektronischer Produkte und Baugruppen bei gleichzeitig steigender Funktionsintegration. Die Elliptec Resonant Actuator AG betreibt als Kerngeschäft die Entwicklung und Produktion von kundenspezifischen und standardisierten Antriebssystemen auf Basis der Piezotechnologie, die auch für Medtec-Applikationen zur Verfügung stehen. Die intelligenten Lösungen reichen vom Handheld zur Hautstraffung über tragbare Alkoholmessgeräte bis hin zu professionellen Laserinstrumenten für die dermatologische Pharmakotherapie. Zu den Produkt-Highlights bei der COMPAMED 2012 zählt das neue Hohlwellenmodul (HR2K) auf Piezotechnologie-Basis, das Elliptec erstmals auf der Messe präsentiert. Anwendungen finden die neuen Bauteile zum Beispiel in der medizinischen Optik bei Polaritätsänderung zum Drehen von Filtern, bei der Änderung der Lichtbrechung zur Prismenrotation sowie bei der Änderung der Lichtmenge zur Einstellung von Neutraldichte-Filtern. "Unsere Kunden schätzen unsere Entwicklungsdienstleistungen. Wir begleiten Projekte vom Erstentwurf bis hin zum Endprodukt. Somit erhält der Kunde die Lösung aus einer Hand und kann die Entwicklungszeit signifikant verkürzen", erklärt Dipl.-Ing. Christoph Wolthaus, Technischer Leiter der Elliptec.
Berührungslose Gestensteuerung im OP erhöht die Hygiene
Ein Thema mit großer Wichtigkeit und vielen Facetten bleibt die Hygiene, die auch bei Operationen oberstes Gebot ist: Um Krankenakten einzusehen, mussten Ärzte und OP-Schwestern deshalb bisher den sterilen Bereich des Operationssaals verlassen und sich danach wieder neu desinfizieren. Eine zeitintensive und risikoreiche Prozedur - für das OP-Personal und den Patienten. Damit ist nun Schluss: Im Auftrag des Medizintechnik-Unternehmens Karl Storz (MEDICA-Aussteller) hat das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI die "iPoint"-Technologie für die Medizintechnik entwickelt. Sie bildet die Grundlage für das Informationssystem "MI-Report". Der "MI-Report" ermöglicht es Chirurgen, mittels berührungsloser Handgestik-Steuerung die Krankenakte des Patienten, einzelne Röntgenbilder oder Ultra- schallaufnahmen über einen Bildschirm im OP auszuwählen. Mit Hilfe der "iPoint"-Technologie werden dabei die Handbewegungen des Chirurgen millimetergenau und in Echtzeit über Infrarotkameras aufgezeichnet. Eine ebenfalls von den HHI-Forschern entwickelte Software wandelt die Handgesten dann in Computerbefehle um - ähnlich die einer Maus. Auf diese Weise können Ärzte blättern, zoomen und markieren, ohne Krankenakten oder Befunde zu berühren: gefahrlos und steril. "Uns ist wichtig, dass sich Operateure und Pflegepersonal bei ihrer Arbeit sicher fühlen und in einem ruhigen Umfeld konzentriert arbeiten können. Das nehmen die Patienten ebenso wahr wie eine Erhöhung ihrer gefühlten und tatsächlichen Sicherheit", betont Bernadette von Wittern, Marketing Managerin in der Karl Storz GmbH." Ähnliche Anstrengungen unternehmen auch Siemens Healthcare (MEDICA-Aussteller) und das französische Forschungsinstitut INRIA (Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique, Paris) auf Basis der "Xbox"-Technologie, die eigentlich für Spielekonsolen entwickelt wurde.
COMPAMED Foren informieren über Hightech-Trends
Ein wichtiges Element der COMPAMED sind die begleitenden Vortragsveranstaltungen, die auf neue Trends, Entwicklungen und Märkte eingehen. Erstmals wird das etablierte, messebegleitende Fachforum unter dem neuen Namen "COMPAMED HIGH-TECH FORUM" den Ausstellern die Möglichkeit geben, sich im Rahmen des Forums einem internationalen Publikum zu präsentieren. Parallel dazu präsentiert der IVAM Fachverband für Mikrotechnik den Produktmarkt "Hightech for Medical Devices" (jeweils Halle 8a). Das Forum hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige internationale Plattform für Hightech-Lösungen der medizinischen Zulieferindustrie etabliert. Experten, Wissenschaftler und Unternehmer geben in ihren Vorträgen und Podiumsdiskussionen neue Einblicke in Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft. COMPAMED-Aussteller können kostenfrei teilnehmen und mit einem Vortrag auf Produkte und Innovationen aufmerksam machen. Die Schwerpunkte in diesem Jahr werden unter anderem "Mikro-Präzision, Herstellung und Verarbeitung", "Prüfen, messen, Qualität sichern", "Electronic Manufacturing Services" und "Laser & Photonik-Applikationen" sein.
Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr findet vom 14. bis 16. November 2012 das "2. COMPAMED SUPPLIERS FORUM by DeviceMed" in der Halle 8b seine Fortsetzung. Das Themenspektrum ist breitgefächert und soll, ergänzend zum COMPAMED HIGH-TECH FORUM, alle Bereiche der Fertigung abdecken. Die Vorträge widmen sich aktuellen Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hierzu gehören Design und Usability, innovative Werkstoffe, mechanische und elektronische Komponenten, Fertigungsprozesse und -einrichtungen, das gesamte Spektrum der Auftragsfertigung, Qualitätssicherung, Regulatory Affairs sowie Informationen über neue Märkte.
Von den fast 134.500 Fachbesuchern der Gesamtveranstaltung MEDICA + COMPAMED interessierten sich im letzten Jahr 16.000 Besucher speziell für das Themenangebot der COMPAMED.
Informationen zur COMPAMED 2012, zu Ausstellern, Innovationen und zum Programm der Fachforen sind online abrufbar unter: http://www.compamed.de
Informationen zur MEDICA 2012 online: http://www.medica.de