Allein beim MEDICA INNOVATION FORUM (in Halle 13) werden mehr als 120 Protagonisten – auch von Global Playern wie Microsoft, HP, HTC, 3M, Roche, Huawei, oder Kuka – bahnbrechende Innovationen sowie Best Practices vorstellen und diskutieren. Zu den Kernthemen gehören Generative KI und Big Data, Robotik, XR und digitale Zwillinge, Mobile Health und medizinische Wearables, 3D-Druck, das Internet der medizinischen Dinge, Lösungen für das Krankenhaus der Zukunft. Das MEDICA INNOVATION FORUM ist zudem Treffpunkt und Vernetzungsplattform für „Women Leaders in Healthcare“. Der MEDICA START-UP PARK bietet (ebenfalls in Halle 13) mit der diesjährigen Rekordbeteiligung von 60 Jungunternehmen die Gelegenheit, viele weitere spannende Health-Start-ups und ihre Neuheiten kennenzulernen.
Wenn das Auto den Schlaganfall erkennt…
„My car prevents strokes“, das ist der Titel des Forumvortrags von Prof. Thomas M. Deserno vom Reichertz Institut für Medizininformation der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover. Er schildert am Montag, 11. November, ab 12:25 Uhr, wie das Auto genutzt werden kann, um Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und Leben zu retten. Zu diesem Vortrag passt inhaltlich die Aktionsfläche „Automotive Health“ in der benachbarten Halle 12. Hier gewährt das Innovationen Institut an ausgestellten Fahrzeugen wie dem VW ID.4, dem historischen Sportwagen Melkus sowie einem Rennsportsimulator Einblicke in seine Entwicklungsarbeit und thematisiert, wie künftig in Fahrzeugen verbaute Sensorik kritische Gesundheitszustände beim Autofahren erkennt und so mithilft, folgenschwere Unfälle zu vermeiden.Mit der Bedeutung der Telemedizin und des „Internet of Medical Things“ wächst auch die Relevanz der Cybersicherheit für die Gesundheitsversorgung. Die Implementierung von Remote-Netzwerküberwachung, Technologien zur Tiefenverteidigung und die Bewältigung der Herausforderungen von flexiblen „Bring your own device“-Modellen wird unerlässlich. Jose Manuel Capella Rodriguez, Senior Sicherheitsberater beim Zertifizierungsspezialist UL Solutions, und Stephen Gilbert, Professor für Medical Device Regulatory Science am Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit der Technischen Universität Dresden, erläutern dies. Gilberts medizinische Fakultät erforscht, wie innovative Medizinprodukte schneller in der Patientenversorgung ankommen können – was auch viele Start-up interessieren dürfte.
12 Health-Techpreneure stellen ihre Sieger-Produkte vor
Die Top-12 Health-Techpreneure 2024 präsentieren ihre Lösungen im Pitch-Finale beim „16. HEALTHCARE INNOVATION WORLD CUP“ am Montag, 11. November, ab 15 Uhr. Hier geht es auf der Bühne des MEDICA INNOVATION FORUMs um die nächste Generation intelligenter Gesundheitsgeräte, medizinischer Wearables, XR-Lösungen, digitaler Biomarker, Elektroarzneimittel und intelligenter Pflaster.„Nettle“ von Samphire Neuroscience kann als Beispiel intelligenter Gesundheitsgeräte dienen. Es soll eine nicht-invasive Behandlungsoption für zu Hause bieten bei Menstruationsschmerzen und Stimmungsschwankungen im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom. Insgesamt gilt: „Die Qualität der eingereichten Lösungen ist außerordentlich hoch in diesem Jahr. Die Finalisten gehören zu den besten vier Prozent unter den 340 Einreichungen“, schildert Dr. Sonja Sulzmaier. Als Managing Partner der Navispace GmbH zeichnet sie für die Organisation des Forums sowie der integrierten Start-up-Wettbewerbe verantwortlich und ist zugleich Vorsitzende für Start-ups und Unternehmensgründungen der Mittelstandsvereinigung BVMW.
KI im Gesundheitswesen – auf dem Vormarsch und anpassungsfähig
Der Dienstag, 12. November, startet um 11 Uhr mit der Forum-Session „GenAI, KI und Big Data – Eine neue Ära im Gesundheitswesen“. Mit dabei ist Bart de Witte, Gründer der Hippo AI Foundation. Deren Konzept einer regenerativen KI zielt darauf ab, globale gesundheitliche Ungleichheiten zu beseitigen und ein Gleichgewicht in der globalen digitalen Gesundheitswirtschaft zu fördern. Im Rahmen der Session geht es um Ambience Intelligence. Sie schafft reaktionsfähige, KI-gesteuerte Umgebungen, die sich dynamisch an die Bedürfnisse der Patienten anpasst und eine personalisierte sowie effiziente Pflege ermöglicht.Prof. Paul Lukowicz, Leiter des Forschungsbereichs Eingebettete Intelligenz am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern, moderiert die Forum-Session, die der Frage nachgeht, wie Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen transformiert. Mit ihm diskutieren Manuel Herzog (Roche), Hadas Bitran (Microsoft Health & Life Sciences) und Viktor Savevski (Chief Innovation Officer und Leiter des KI-Zentrums bei Humanitas). Savevski erforscht das transformative Potenzial der generativen KI im Krankenhausbereich. Ethik-Experte Prof. Stefan Heinemann von der FOM Hochschule spricht über die Integration von KI in die Medizin als Modell für deren angemessene Einführung in Gesellschaft und Kultur. Zwischen 11 bis 13 Uhr dreht sich also am Dienstag, 12. November, alles um die KI.
Final Pitches von KI über Robotik bis hin zu Health-Apps
Am Dienstagnachmittag (12.11.) ab 15 Uhr steigt dann das Finale des zweiten bedeutenden Start-up-Wettbewerbs. Für die finalen Pitches der MEDICA START-UP COMPETITION 2024 hat eine Fachjury aus Unternehmen, Investoren renommierten Branchenexpertinnen und -experten ebenfalls 12 Health-Start-ups ausgewählt, die zugeordnet zu verschiedenen Kategorien ihre Produktlösungen präsentieren werden und um den Sieg kämpfen.Die Finalisten Saventic Health (Polen), U-Care Medical Srl (Italien) und IQONIC.AI (Deutschland) setzen auf Künstliche Intelligenz. Saventic nutzt sie zur Erkennung von seltenen Krankheiten, U-Care zur Verbesserung klinischer Ergebnisse auf Intensivstationen. IQONIC.AI bietet KI-gestützte Lösungen für die Dermatologie zur Analyse des Hautzustands und personalisierte Behandlungsempfehlungen durch fortschrittliche Bilderkennungstechnologie.
Die Kategorie Robotik repräsentieren im Finale Robota (Italien), Robeauté (Frankreich) und Goodbot (Deutschland). So unterstützt Robeauté die Ärzteschaft mit neurochirurgischen Mikrorobotern. Robota bietet ein automatisiertes System für die Sterilisation von chirurgischen Instrumenten und Goodbot einen neuartigen Pipettierroboter.
Doctorderma (Deutschland), Vertify GmbH (Österreich) und PharmaTrail AG (Schweiz) werden indes ihre Health-Apps präsentieren. PharmaTrail entwickelt z. B. digitale Lösungen, um das Management von klinischen Studien zu rationalisieren und zu optimieren und so die Effizienz und Datengenauigkeit in der pharmazeutischen Forschung zu verbessern.
Auf Labordiagnostik haben sich AGED Diagnostics (United States), Fepod Oy Ltd (Finnland) und Dxcover (United Kingdom) fokussiert. So stellt Dxcover eine innovative Flüssigbiopsie-Technologie vor für die Früherkennung von Krebs durch einen einfachen Bluttest.
„Women Leaders in Healthcare“ – mit Frauenpower zum Erfolg
Das MEDICA INNOVATION FORUM wird am Dienstag, 12. November 2024, bereits ab 12:15 Uhr auch zum Treffpunkt für „Women Leaders in Healthcare“. In der Branche tätige Frauen sind dann zum Networking unter weiblichen Führungskräften eingeladen. Dr. Sonja Sulzmaier freut sich darauf besonders: „Im Gesundheitswesen – und auch bei der MEDICA – sind mehr Frauen sichtbar als in vielen anderen Bereichen und wir wollen dies weiter ausbauen.“ Svenja Lassen, Managing Director Germany Gateway Ventures und Gründerin des Female Investors Network, moderiert ab 13 Uhr eine Podiumsdiskussion zu weiblichen Führungskräften im Gesundheitssektor. Dort diskutieren Nina Wöss, Mitgründerin der Female Founders, Hadas Bitran von Microsoft, Tarushi Ranatunga, verantwortlich fürs Wissensmanagement bei Softmatter in Sri Lanka, und Dr. Caroline Fichtner, Principal des High-Tech Gründerfonds.In der Folge stellen Frauen, die als Gründerinnen oder Erfinderinnen viel bewegt haben, ihre Lösungen und Erfahrungen vor: Dr. Anne Latz, Mitgründerin von Hello Inside, Audrey A. Sherman von Solventum (ehemals 3M Healthcare) mit mehr als 150 Patenten, und Dr. Marie Berthuel, Mitgründerin von BeFC (Bioencymatic Fuel Cell) aus Frankreich.
Anschließend besteht die Möglichkeit, an einer geführten Tour zu Startup- und Innovationsthemen teilzunehmen. „Krönender Abschluss”: das Get-Together im Rahmen der MEDICA START-UP NIGHT. Frauen, die sich für eine Teilnahme an „Women Leaders in Heathcare“ interessieren, finden unter dem Direktlink zum Programm des Forums alle Informationen unter: https://www.medica.de/mif1.
Bio-Drucker können nicht nur Haut und Knochen produzieren
Auch der Mittwoch hat Spannendes auf der Programmbühne zu bieten. Um 11 Uhr dreht sich alles um das Thema 3D-Druck. Es geht dann um innovative Prothesen, Orthesen und ähnliche Anwendungen. Mittlerweile werden sogar auch biologische Materialien bis hin zu Organen gedruckt oder entsprechende Entwicklungen sind auf den Weg gebracht. Manuel Figueruela, CEO von Regemat3D wird dazu berichten. Regemat3D entwirft, entwickelt und fertigt 3D-Biodrucksysteme und Bioreaktoren. In Zusammenarbeit mit mehr als 200 Forschungsgruppen in mehr als 35 Nationen erzeugen sie menschliches Gewebe wie Haut, Knorpel, Hornhaut, Knochen oder Herzgewebe zu Zwecken der Implantation. Robert Moebius ist Lab Manager beim Medical Forge Startup Programm von Biosaxony, das mit Industriepartnern wie HP zusammenarbeitet. Ayelén Fernández von HP konzentriert sich als O&P Global Leader auf den Bereich der Orthopädietechnik und Prothetik.Ab 13 Uhr rückt die „Future of Therapy“ in den inhaltlichen Fokus des Forums. Das Spektrum der Beiträge spannt einen Bogen von digitalen Tools für die häusliche Patientenversorgung bis zu robotergestützten Operationen, Rehabilitation und unterstützenden Technologien.
Der Schlusstag wird dann beim MEDICA INNOVATION FORUM u. a. der Internationalität gewidmet, wenn sich Healthcare-Hubs aus Finnland, Frankreich, Deutschland, Taiwan und Japan vorstellen. Damit ist dann auch ein perfekter Brückenschlag gegeben zum MEDICA START-UP PARK in direkter Nachbarschaft zur Forumbühne. Hier präsentieren sich mit ihren Neuheiten für die Gesundheitsversorgung Start-ups aus der ganzen Welt, u. a. neben Deutschland aus Italien, Indien, Japan, Taiwan, der Schweiz oder den USA.
Die Messehallen sind täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Alle Informationen zur MEDICA 2024, zu den integrierten Fachforen, Sonderschauen und beteiligten Firmen sind online abrufbar unter https://www.medica.de.