TietoEinmal mehr zeigt Tieto seine Vorreiterrolle im Gesundheitsbereich. So hat der nordische IT-Dienstleister nun die Manchester-Triage Funktionalität in sein Krankenhausinformationssystem iMedOne® integriert. Damit haben Ambulanzen ab sofort die Möglichkeit, auch Ersteinstufungen, wie aus der Notaufnahme bekannt, standardisiert im KIS einzusetzen. Einstufung bedeutet in diesem Zusammenhang die Festlegung der Behandlungspriorität, entsprechend medizinischer Indikation - und nicht mehr nach dem FiFo-Prinzip.

"Manchester-Triage bezeichnet ein standardisiertes Verfahren zur Ersteinschätzung in der Notaufnahme." erklärt Johannes Rössler, Senior Consultant der Public- und Healthcare Abteilung bei Tieto in Österreich. "Darunter wird die erste Eingruppierung eintreffender Patienten verstanden. Dabei geht es darum, möglichst schnell, aber dennoch sicher und nachvollziehbar Behandlungsprioritäten festzulegen. Im Gegensatz zur Triage wird dabei davon ausgegangen, dass alle eintreffenden Patienten innerhalb eines bestimmten Zeitfensters tatsächlich behandelt werden können."

Das Manchester-Triage-System wurde in den 1990er Jahren in Großbritannien entwickelt. Inzwischen hat es auch außerhalb der britischen Insel Verbreitung gefunden. In Deutschland hat die Charité als erste Uniklinik dieses Verfahren eingeführt. In Österreich wird das MTS u.a. in Graz im LKH Graz-West angewendet. Durch die spezielle Integration des Manchester-Triage-Systems (MTS) im iMedOne®-Ambulanzmanagement werden Ärzte und Pflegekräfte nicht nur in zeitkritischen Situationen bei Ersteinschätzung, Übergabe der Behandlungsverantwortung und Dokumentation optimal unterstützt. Im Notfallbereich stehen alle bekannten Daten des Patienten zur Verfügung, die Auftragskommunikation zu den Leistungsstellen ist sichergestellt, und auch die gesetzlichen Vorgaben zur Abrechnung und Kommunikation werden eingehalten.

Johannes Rössler erläutert: "Der Patient wird in iMedOne® anhand von Leitsymptomen wie Lebensgefahr, Schmerzen, Blutverlust, Bewusstsein, Temperatur und Krankheitsdauer innerhalb kürzester Zeit auf einem 5-Stufen-System eingeschätzt. Dies wird dann durch eine farbunterstützte Priorisierung visualisiert. Den einzelnen Farbgruppen sind jeweils maximale Wartezeiten zugeordnet - und somit die Zeitspanne, nach der ein Patient spätestens weiterbehandelt werden muss. Zusätzlich zu den Leitsymptomen gibt es etwa 50 spezielle Diagramme entsprechend verschiedener Krankheitsbilder wie beispielsweise Asthma, Augenerkrankungen oder Thoraxschmerz, die für eine dedizierte Ersteinschätzung herangezogen werden können."

Weitere Einstufungssysteme
"Durch die hohe Flexibilität des Systems ist zudem die Abbildung weiterer Einstufungssysteme wie ESI (Emergency Severity Index) mit der neuen Funktionalität in der AMS-Disposition möglich. Für spezielle Anforderungen können zudem Systeme mit einer beliebigen Anzahl von Stufen eingerichtet werden." ergänzt Rössler.

Ersteinschätzung und Workflowunterstützung
Das medizinische Personal wird bei der Ersteinschätzung vom System durch entsprechende Triage-Diagramme unterstützt. Der Arzt oder die Pflegekraft wählt die beobachteten Parameter aus und entscheidet sich durch Knopfdruck für eine diesbezügliche Ersteinstufung. Die ausgewählten Beobachtungen und die Einstufung werden gespeichert und können durch erneuten Aufruf des Formulars später auch jederzeit nachvollzogen werden. Bereits jetzt kann festgelegt werden, wer den nächsten Prozessschritt am Patienten durchführen soll. Für jedes zur Ersteinschätzung herangezogene Formular können vom Krankenhaus auch Dokumente hinterlegt und angezeigt werden, die im Sinne von Behandlungspfaden das Vorgehen für die weitere Behandlung beschreiben. Nach der Ersteinschätzung des Patienten wird der weitere Behandlungsprozess initiiert. An diesem können unterschiedliche Personenkreise zu mehreren Zeitpunkten beteiligt sein. Für alle „Behandler“ werden die Patienten im Dispositionsformular bzw. im Karteikartenformular mit ihrer Triage-Einstufung in Form einer entsprechenden Symbolik angezeigt. Alternativ kann auch eine frei definierbare Textkodierung benutzt werden. Auch die Ankunftszeit und die bereits verstrichene Wartezeit des Patienten werden dargestellt. Patienten ohne Ersteinschätzung erhalten einen weißen Kreis und sind somit sofort erkennbar.

Ständige Aktualisierung
Dem Anwender ist immer ersichtlich, welche die Ersteinschätzung des Patienten gewesen ist und wann bezüglich der hinterlegten Wartezeit der Patient behandelt werden muss. Wird der Patient als dringend eingestuft und hat somit eine maximale Wartezeit von 30 Minuten, wird nach 20 Minuten ein entsprechendes Symbol eingeblendet; die Systematik gilt analog für die weiteren Einstufungen. Wird die Ersteinschätzung durch den Anwender zu einem späteren Zeitpunkt verändert, so wird die Wartezeit auf Basis der Ankunftszeit des Patienten neu berechnet und vorgeblendet.

Optimale Koordinierung zwischen Pflege und Ärzteschaft
Auch die Übergabeprozesse zwischen Ärzten und Pflegepersonal wird durch Statusschaltungen unterstützt, die aus bestimmten Formularen, aus der Karteikarte und der Disposition gesetzt werden können. Die Statusschaltungen sind schnell mittels Knopfdruck durchführbar. In den Übersichten besteht die Möglichkeit, die zu behandelnden Patienten nach dem für den Benutzer relevanten Status zu filtern: beispielsweise sieht so der Arzt nur die Patienten, die ihm von der Pflege übergeben worden sind oder die, die er aktuell behandelt.

Klarer USP

Direkte Integration des Manchester-Triage-Systems (MTS) oder weiterer Einstufungssysteme wie ESI ins Ambulanzmanagement

Einfache Nutzung der Triage-Diagramme und Zuweisung der Behandlungsverantwortung

Visualisierung von Einschätzung und Wartezeit

Übersicht über alle Daten des Patienten, Sicherstellung der Auftragskommunikation und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Abrechnung und Kommunikation

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