„Der Einsatz von X-C-Bleeding könnte es ermöglichen, Risikopatientinnen und -patienten frühzeitig zu identifizieren und eine Entscheidungshilfe für geeignete Therapien bereitzustellen“, erklärte Dr. Luise Röhrich gegenüber den mehr als 1.300 Kolleginnen und Kollegen aus der Intensiv- und Notfallmedizin im voll besetzten CCH-Hauptsaal.
Schnellere Entscheidungshilfe auf Intensivstationen
Die X-Cardiac GmBH, eine Ausgründung aus dem Deutschen Herzzentrum der Charité, entwickelte die auf künstlicher Intelligenz (KI) basierte Softwarelösung X-C-Bleeding. Bei der Routineversorgung von Intensivpatientinnen und -patienten werden eine Vielzahl an Daten erfasst. X-C-Bleeding gewichtet diese Parameter und ermittelt so das Risiko möglicher postoperativer Nachblutungen in Echtzeit. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Validierung des Biomarkers X-C-Bleeding, der den Informationsfluss für das interdisziplinäre perioperative Blutungsmanagement auf der Intensivstation optimieren soll.„Die eingereichte Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Patientensicherheit in der medizinischen Praxis”, begründet Prof. Christian Waydhas, Koordinator der Jury und Präsidiumsmitglied der DIVI, die Preisvergabe an das Projekt. „Durch den Einsatz von X-C-Bleeding kann das medizinische Fachpersonal Diagnosen effizienter stellen und frühzeitig weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen einleiten.“ Besonders wichtig war der Jury bei der Bewertung der eingereichten Anträge, die durchweg eine ausgezeichnete Qualität aufwiesen, neben der Relevanz und Innovation der eingereichten Projekte insbesondere auch deren Effektivität und Nachhaltigkeit.
Förderung patientenzentrierter Versorgung
Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro stiftet Philips. „Postoperative Blutungen stellen eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation dar“, so Dr. med. Robert Deisz, Chief Medical Officer Intensive Care, Philips DACH. „Das Forschungsvorhaben von Dr. Luise Röhrich nimmt diesen sehr relevanten intensivmedizinischen Aspekt in den Fokus und der Einsatz von KI ist ein wichtiger Schritt zur Präzisionsmedizin – das wollen wir unterstützen. Ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept von postoperativen Blutungen ist in der Zusammenarbeit aller perioperativen Partner ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Behandlungserfolges und der Patientensicherheit.“
Forschungsförderpreis Patientensicherheit
Den von Philips gestifteten Forschungsförderpreis gibt es seit 2017. Mit seiner Vergabe werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit Forschungsvorhaben im Bereich Patientensicherheit ausgezeichnet und gefördert. Die DIVI übernimmt die wissenschaftliche Begutachtung der Bewerbungen sowie die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger.Nachzulesen sind die Informationen zum Forschungsförderpreis unter: www.divi.de/forschung/preise-ausschreibungen