IT follows process
Zuerst die Prozesse, dann die IT. Dieses Paradigma hat man in Hamburg wörtlich genommen und damit die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches IT-Projekt geschaffen. Fast ein Jahr nahmen sich Uwe Kohlstädt und sein Team Zeit, um die gelebten Arbeitsprozesse zu analysieren und daraus die Vorgaben für die benötigte IT abzuleiten. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat, denn nur so kann MCC den Anwender auch wirklich bei seiner täglichen Arbeit unterstützen und Optimierungseffekte erzielen.
Integrative Höchstleistung
Ein weiterer großer Teil der Vorbereitung floss in die Analyse der vorhandenen Medizingeräte. Gesucht wurde eine offene Softwarelösung, die einerseits eine tiefe Integration in das KIS erlaubt und andererseits die Einbindung aller Modalitäten des Herzzentrums ermöglicht. Mit MEIERHOFER holten sich die Hamburger einen Integrationsspezialisten an Bord, der alle HL7-Schnittstellen bedienen konnte und in der ersten Projektphase bereits 80 Prozent der eingesetzten Medizingeräte integriert hat. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Integration der Schrittmacher- und ICD-Dokumentation. Da das UHZ auch für Forschung und Lehre zuständig ist, war auch die Anbindung von MCC an das hauseigene Forschungssystem wichtig.
Alle Daten in einem System
MCC.KARDIOLOGIE schließt die Lücke zwischen kardiologischer Befundung und dem zentralen KIS des UKE. Befunde, die der Kardiologe erstellt, stehen nun sofort im KIS zur Verfügung und können krankenhausweit genutzt werden. Alle akquirierten Daten werden unabhängig von der Modalität und dem jeweiligen Format in MCC gebündelt und patientenzentriert als Teil der elektronischen Patientenakte des gesamten UKE abgelegt. Wie wichtig die zentrale Datenverwaltung ist, wird besonders in der kardiologischen Notaufnahme deutlich: Hier muss der Arzt binnen weniger Minuten diagnostische Entscheidungen treffen, für die er möglichst alle Befunde und Informationen zum Patienten braucht. Wenn er sich diese in verschiedenen Systemen zusammensuchen müsste, würden wichtige, manchmal lebensrettende, Minuten vergehen.
Effizientes Patientenmanagement
Die nächsten Umsetzungsschritte sind bereits angelaufen. Aktuell setzen die Projektpartner ein Trackingboard für die Ambulanz um. Ziel ist es, an jedem MCC-Arbeitsplatz der Klinik eine Übersicht abzurufen, aus der hervorgeht, welchen Behandlungsstatus ein Patient hat und wo er sich aktuell im Haus befindet. Die Patienten profitieren von kürzeren Wartezeiten und einer transparenten Behandlung. Die Klinik verspricht sich noch effizientere Behandlungsprozesse.